Buchtipp: „Papa werden“ – die Geschichte der Vaterwerdung

Der Hauptgrund für die intensive Einbindung der menschlichen Väter in die Betreuung und Erziehung der Kinder im Vergleich zu anderen Primaten ist die Kombination aus aufrechtem Gang und großem Gehirn. Das ist einer der Ausgangssätze von Anna Machins Buch „Papa werden. die Entstehung des modernen Vaters“, das unlängst im Antje Kunstmann Verlag erschienen ist. Die britische Anthropologin und Experimental-Psychologin Machin hat eine verblüffende Erklärung, warum es zur vater-mütterlichen Arbeitsteilung kommen musste: Aufrechter Gang bedeutet enges Becken, großes Gehirn bedeutet großer Kopf. Um die Geburt nicht noch schwieriger zu machen, werden menschliche Babys halb fertig geboren und sind lange auf Intensivbetreuung angewiesen. Das wiederum bedeutet: Die Mutter muss väterlich unterstützt werden, wenn der Vater sein Erbmaterial erhalten will. Und das will er natürlich. Aber ist der Vater dadurch schon unverzichtbarer Teil des Systems Familie? Ist er nicht trotzdem ständig weg auf Jagd? Und ist die Jagd nicht auch Pflegearbeit? Eine ganze Reihe Fragen. Auch denen geht Anna Machin nach. Eine lohnende Lektüre mit Anleihen aus Biologie, Soziologie, Psychologie und eigener Real-Life-Recherche. Hier kann man das Buch z.B. bestellen.